Gemeinsam gegen die Wasserschutzzone

Alois Fuchs erzählte von dem ersten Erörterungstermin mit dem Landratsamt und schilderte den miserablen Umgang der Behörden, mit den Betroffenen. Er hofft nun auf ein faires und unabhängiges Verfahren, nachdem es hier schließlich um die Existenz seines Hofes geht.

Ursula Lex erinnerte daran, dass den Landwirten ohnehin schon zu viele Auflagen gemacht würden und die, zum großen Teil unsinnige, Bürokratie immer mehr Zeit in Anspruch nimmt, was das wirtschaftliche Überleben der kleinen Landwirtschaftsbetriebe immer schwieriger macht. Zum Status Quo der Wasserschutzzone meint Lex, „Selbst, wenn sich durch eine erneute Vertragsprüfung, keine neue Rechtslage ergeben sollte, muss man mit dem Umweltministerium neu verhandeln. Ich denke inzwischen ist allen Beteiligten klar, dass wenn man hier gegen den Willen der Landkreisbevölkerung entscheidet, mit starkem Widerstand zu rechnen ist. Das kann man auch in München nicht mehr ignorieren.“

Die Wasserqualität des Wassers für München ist hervorragend und sogar in Babynahrungsqualität, was ein Beweidungsverbot, welches bereits im Februar 2019 gefordert wurde nicht rechtfertigt, meinten Alois Fuchs und Oliver Back. Back erzählte, dass er sehr enttäuscht darüber war, dass vor der Petition das Interesse seitens der Behörden an den betroffenen Landwirten gegen 0 ging.

Florian Hupfauer, der sich offen gegen eine Ausweitung der Wasserschutzzone ausspricht, hob vor allem die Einschränkungen für die Stadt Miesbach hervor.

Die Entwicklungsmöglichkeiten werden extrem stark beschränkt und die Zukunftsfähigkeit der Kreisstadt würde in Frage gestellt. Sollte eine Ausweitung der Schutzzone nicht verhindert werden können, so möchte er sich trotzdem zum Besten der Miesbacherinnen und Miesbacher einsetzen und fordert eine Ausgleichszahlung seitens der Stadt München. Ihm ist bewusst, dass in Bayern keine Entnahmeentgelte zulässig sind, jedoch geht es ja nicht darum, den Münchnern das Wasser, das sie eh schon bekommen zu verkaufen oder gar abzudrehen, sondern eine faire Entschädigung für den Mehraufwand, der mit einer Schutzzone einher geht.

Es kann nicht sein, dass Münchner Bürger 34 Cent netto/m3 Frischwasser weniger bezahlen, als Miesbacher Bürger und dann Auflagen vorschreiben, ohne einen Cent dafür zu bezahlen. „Hier gilt das Prinzip wer anschafft, bezahlt!“, so Hupfauer

Nicole Bauer MdB verstand den Ernst der Lage, in der sich die betroffenen Landwirte und Kommunen befinden und nahm die neuen Erkenntnisse mit nach Berlin. Dies freute vor allem Oliver Back und Florian Hupfauer, die sich einig waren, der Druck auf die Bayrische Staatsregierung müsse von Unten und von Oben kommen.